Post-virale Riechstörungen

Die Ursache liegt wohl in der viralen Schädigung der olfaktorischen Rezeptorneuronen [1], die Viren können jedoch auch über die Riechbahn ins Gehirn eindringen und zentrale Strukturen zusätzlich oder alleinig lahmlegen [2]. Es trifft häufig Patienten über 60 Jahre, da gerade in diesem Alter die Regeneration der olfaktorischen Rezeptorzellen aus dem Basispool nachlässt. Häufig sind Parosmien oder Phantosmien vorhanden. Eine Spontanrückbildung der post-viralen Riechstörungen ist auf die Länge der Zeit häufig. Duncan und Seiden 1995 [3] beobachteten im Durchschnitt über 3 Jahre 21 Patienten mit post-viralen Riechstörungen. 19 Patienten hatten signifikant verbesserte Ergebnisse im UPSIT, 13 Patienten hatten subjektiv das Gefühl einer Riechverbesserung. Die Verbesserung des Riechvermögens in dieser Studie war jedoch teilweise nur gering, und die Studie enthielt keine anosmischen Patienten. Weitere Studienergebnisse sind abzuwarten.

[1] Hummel T. Perspectives in Olfactory Loss Following Viral Infections of the Upper Respiratory Tract. Arch Otolaryngol Head Neck Surg. 2000 Jun;126(6):802-803.

[2] Murphy C, Doty RL, Duncan HJ. Clinical Disorders of Olfaction. In: Doty L (Ed.). Handbook of Olfaction and Gustation. 2nd rev. and exp. ed. New York 2003.

[3] Duncan HJ, Seiden AM. Long-term follow-up of olfactory loss secondary to head trauma and upper respiratory tract infection. Arch Otolaryngol Head Neck Surg. 1995 Oct;121(10):1183-7.