Definitionen und Pathophysiologie:


Nach den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (www.dgsm.de) ist das primäre oder habituelle Schnarchen durch im Schlaf auftretende Atemgeräusche definiert, die nahezu jede Nacht bestehen, jedoch keine Störung der Kreislaufregulation oder des arteriellen Sauerstoffgehaltes verursachen und ohne eine Erhöhung der Zahl der Weckreaktionen im EEG einhergehen (ICD-10: R06.5).

Die folgende Übersicht bezieht sich ausschließlich auf das primäre Schnarchen des Erwachsenen.

Eine Reihe von Studien wertet das Vorliegen eines Schnarchens als unabhängigen kardiovaskulären Risikofaktor (16,27,35,65), während andere zum Schluss kommen, dass das Schnarchen nicht ursächlich für das Auftreten kardiovaskulärer Erkrankungen ist (30,31,77,81).
Das Schnarchen ist allerdings mit bekannten kardiovaskulären Risikofaktoren korreliert (erhöhtes Körpergewicht, Rauchen, Alkoholkonsum) (30), so dass die Morbidität und Mortalität von Schnarchern verglichen mit der Gesamtbevölkerung erhöht ist.

Der Ursprung der Geräuschentwicklung liegt überwiegend auf Höhe des Weichgaumens oder des Zungengrundes (46), seltener hat das Schnarchen laryngeale Ursachen.
Beim Vergleich habitueller Schnarcher mit nichtschnarchenden Gesunden zeigen sich häufig typische anatomischen Auffälligkeiten: ein langer, tiefstehender und schlaffer Weichgaumen – ein sogenanntes „Webbing“ - (siehe Abbildung 1), eine lange und breite Uvula sowie ein enger oropharyngealer Isthmus (siehe Abbildung 2) (57).



Webbing
Abbildung : Velopharyngeales Webbing bei einem primären Schnarcher



Isthmus
Abbildung 2: Enger velopharyngealer Isthmus